Bevor ich ins KH ging, war ich noch auf dem Friedhof. Ich wollte eine meiner früheren Mitschülerinnen besuchen, ohne Erfolg, es gab noch keine Inschrift.
Zuhause schrieb ich nachfolgendes Gedicht in Mundart.
Af’n Friedhof
herrscht g’schäftiges Treiben,
putzt werd, pflanzelt und kehrt.
Des san uns unsere Verstorbenen wert.
I steh vorm Grob und sinnier,
hoffentlich holt mi d’ Doad net’s friah.
Mein letzten Plotz, den hob i scho,
hilft nix, i glaub a amol dro.
Irgendwann, do steh i af seiner Listen,
am End’ landt a jeda in d’ Kist’n.
Ung’wiß is nur wann und wia!
Aus kämma duast earm nia.
A Mausoleum leist’n se de Reichen.
Andre lass’n sich begraben unter Eichen.
Host ned vui Geld, mauern’s di ei in’d Wand.
I lassat mi ausstran, wenn mas kannt!
Allerweil hörst Leit wern recht oid,
do schau amal naf, bei uns, afn Friedhof beim Woid.
in Niederbayern. Eine Wonne, wenn man aus dem Fenster sieht. Noch schöner wäre es natürlich, draußen spazieren gehen zu können. Aber man muss Gott für alles danken, heißt es so schön.
Ich huste inzwischen etwas weniger, das ist mir viel wert. Bin aber so unendlich schlapp und schlucke noch immer ein Antibiotikum. 🙁
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Gestern las ich in meinen Gedichtebüchern und fand dieses Mundartgedicht, das ich 2006 geschrieben habe, es war damals ein grässlich kalter Winter mit viel Eis.
D‘ Kältn
Greislich kalt is, ned amal d Katz mog mehr vors Haus,
aber i miassat, sollat scho amal naus.
Minus 12 Grod, koa Wunder dass de Katz herinna bleibt,
aber i fass ma a Herz, i packs und zwar no heit.
Eigmummelt wia a Eskimo,
kimm i kaum no de Treppn no.
Eini ins Auto und Richtung Donau gfahrn.
Ja Pfüadi Gott, ghör i ebba zu de Narrn?
Aufm Parkplatz kannst ja Schlittschuha lafa,
wia soll i des aufm Gehweg ume schaffa?
Beherzt setz i oan Fuass dann naus –
und rutsch pfeilgrod aus.
Koan siehgst weit und breit.
Ja wo sans denn die Hund, mit earnane Leit?
Nix is gramt, nix is gstrat,
eisig der Wind oan ums Gschicht ume waht.
Richtung Klösterl möchte i geh;
de Sonna scheint vom blaua Himmel so schee.
Alloa bi i auf weiter Flur,
soll ma Recht sei, so hob i mei Ruah.
Endlich werd da Weg besser, freier vom Eis,
neba mir in da Donau schwimma d Anterl ganz leis.
S Klösterl koa i jetzat a scho seng,
de Kälten beißt net weng.
D Schnee in da Wiesen knirscht unter meine Schuah –
mei Leitl is des schee an oam Wintertog an da Donau in da Fruah.
S Donauwasser is am Rand weit eine gfrorn;
sehng doa i immer no koan.
Nix mit Kanus heit am Strand,
hänga alle ordentlich am Klösterl an da Wand.
A Schwarm Anten flattert af, flieagt umme Richtung Wieser Kreiz;
so a sonniger eisiger Wintertog hat fei a sein Reiz!
Da gfrorne Schnee glitzert in da Wintersonna, blend –
war des jetzat a Hund, wos do vorn umanderrennt?
Traut se ebba doch no wer ausm Haus?
Genga no mehra in de Saukälten naus?
Meine Augn tropfa vom Wind, mei Nosn vo da Kälten,
trotzdem muass ma solchane Augenblicke genießen, san selten!
Im Eis eigfrorn find i a Mücken –
ja, ja meine Liebe, des Eis hot scho seine Tücken!
Die Masche,“ich muss mir das bei Ihnen ansehen, ich erstelle einen Plan, kostet nur 290,00 Euro. Wenn Sie bei uns kaufen, ziehen wir das vom Gesamtkaufpreis ab.“ Diese Aussage macht mich rasend.
„Ich brauche keinen Plan, ich brauche, dies, dies und dies, nennen Sie mir den Preis.“ Was bekomme ich zur Antwort, „ohne Plan – kein Preis.“
Was kommt als nächstes? Ich gehe in ein Geschäft, will ein Kleid, die Verkäuferin sagt zu mir, „geben sie mir 20 Euro, dann zeige ich ihnen Kleider!“
Am Schluss nennt sie mir den Preis, das grüne kostet 250,00 Euro, das geblümte 195,00 Euro und das hübsche blaue mit den Rüschen 219,00 Euro. „Wie bitte, ich wollte eigentlich nicht mehr als 100,00 Euro ausgeben.“ Tja, Pech gehabt.
Wenn ich keines kaufe, behält sie das Geld. Im nächsten Geschäft kann ich dann nur noch 80,00 Euro berappen. Ich finde das unverfroren.
Was bilden sich manche Handwerker ein? Zu wenig Konkurrenz, ich sag es ja, „jeder will nur studieren. Wir bräuchten mehr Handwerker!“ Konkurrenz belebt das Geschäft.
Es geben doch glatt manche nur ein Angebot ab, wenn ich sie vorher fürstlich belohne um in einem Katalog nachzuschauen, den ich leider nicht einsehen darf, da ich eine Privatperson bin, um mir den Preis zu nennen.
Da soll man noch freundlich bleiben, ich gebe zu, das fällt mir schwer.
ich wünsche allen Lesern ein fröhliches und entspanntes Weihnachtsfest
Eine kleine Weihnachtsgeschichte von mir mit realem Hintergrund.
Wo ist Peterle
Fam. Achtner , das sind Vater und Mutter, der kleine Maxl, der im Herbst gerade in den Kindergarten gekommen ist, und seine ältere Schwester, die Liesel, die schon zur Schule geht. Ja, und nicht zu vergessen der Peterle, das ist ein beigefarbener Perserkater, den die Mutter mit in ihre Ehe gebracht hatte. Peterle ist schon sehr alt und geht nicht mehr aus, besonders jetzt im Winter zur Weihnachtszeit bevorzugt er es warm und kuschelig auf dem Sofa oder in einem der Betten der Kinder zu liegen, manchmal versteckt er sich auch im Kleiderschrank hinter einem Berg von Wäsche, um von den Kleinen bei seiner Ruhe nicht gestört zu werden.
Wenn Peterle längere Zeit von niemanden gesehen wird, ist gleich die ganze Familie in Aufregung und macht sich auf die Suche nach ihm, denn als er vor wenigen Wochen von Liesel aus Versehen vor‘s Haus gelassen wurde, kam er erst nach Stunden wieder zerrupft und mit einem blutigen Ohr nach Hause. Er kann sich halt nicht mehr verteidigen, weil er gar keine Zähne mehr hat und recht altersschwach ist. Aus diesem Grund genießt der Peterle eine Sonderstellung in der Familie. Alle kümmern sich fürsorglich um den Kater und lieben ihn sehr.
Es war der 24. Dezember, an diesem Tag ging alles drunter und drüber. Die Kinder waren fürchterlich aufgeregt, weil doch heute das Christkindl kommt und der Vater musste den Weihnachtsbaum noch
aufstellen und hatte große Mühe die Tanne im Christbaumständer festzuschrauben. Die Mutter, die gerade mit einem Berg Schachteln voll mit Weihnachtskugeln die Treppe herunterkam, übersah Peterle der auf der zweiten Treppenstufe sass und sich putzte und so stolperte sie über ihn, die Schachteln fielen krachend zu Boden, und viele der wunderschönen Weihnachtskugeln waren nur noch Scherben. Mutter, die sich ärgerte, schimpfte Peterle aus, weil er sich ausgerechnet am Hl. Abend mitten in den Weg setzen musste, und der Kater sprang flink auf und davon, was man ihm, für sein Alter gar nicht mehr zugetraut hätte und war fortan nicht mehr gesehen.
Die Weihnachtsvorbereitungen wurden fortgesetzt, der Baum geschmückt, der Braten in die Röhre geschoben, die Kinder fein rausgeputzt und als Mutter endlich auch wieder etwas zu Atem kam, fragte sie: „Wo ist eigentlich der Peterle?“ Einer schaute den anderen an, aber keiner konnte sich erinnern, den Kater seit dem Treppenmalheur nochmals gesehen zu haben. „Der wird sich verstecken, sagt der kleine Maxl, weil du Mama ihn so ausgeschimpft hast, und jetzt hat er Angst und traut sich nicht mehr zu kommen.“ „Ach, was, meinte der Vater, der ist schon da, der hat sich bestimmt wieder ein ruhiges gemütliches Plätzchen gesucht, wo ihn niemand stören kann.“
Die Mutter deckte den Kaffeetisch, schlug Sahne für den Kuchen, bei diesem Geräusch fand sich Peterle sonst immer in der Küche ein, weil er von dieser
Köstlichkeit was ab haben wollte. Doch heute kam keine Katze. Die Familie trank Kaffee und räumte die Küche wieder auf, kein Kater. Mutter wurde immer unruhiger und schickte die Kinder auf die Suche. Sie sagte, „Bescherung ist erst, wenn sich mein Peterle wieder eingefunden hat.“ Bei diesen trüben Aussichten, schwirrten die Kinder sogleich aus und durchkämmten das gesamte Haus. Alle Schränke wurden geöffnet, unter jedes Bett geschaut, alle Lieblingsplätze des Katers abgelaufen, aber kein Peterle weit und breit. Die Mutter wurde immer nervöser, er wird doch nicht ausgerechnet in der Hl. Nacht bei dem eisigen Frostwetter davongelaufen sein! Mama fühlte sich schuldig, weil sie ihn so ausgeschimpft hatte, sie hätte selber besser aufpassen können, dann wäre sie nicht über ihn gestolpert.
Inzwischen hatten die Kinder den Vater schon bei der Suche mit einbezogen. Dieser lief den ganzen Garten ab und suchte die Katze. Über eine Stunde waren sie bereits unterwegs und draussen wurde es dunkel, durch die Fenster der anderen Häuser sah man die hell erleuchteten Christbäume schimmern, nur bei den Achtners brannte noch kein einziges Kerzchen. Ohne Peterle keine Bescherung hatte die Mutter gesagt, der Maxl war inzwischen den Tränen nahe, er wusste nicht mehr ein noch aus. Als die Mutter ihn so verzweifelt sah, beschloss sie das Christkind letztendlich auch ohne Peterle kommen zu lassen und die Familie stellte sich vor der Wohnzimmertüre auf, und die Kinder warteten gespannt auf den hellen Glockenklang, der immer zu
hören war, wenn das Christkind die Geschenke unter den Baum gelegt hatte. Vater öffnete die Tür und alle vier stellten sich vor den strahlenden Weihnachtsbaum und sangen „Stille Nacht, heilige Nacht,“ sie waren gerade bei Gottes Sohn, oh, wie lacht, da fällt Mutters Blick in die Krippe, die der Vater vor dem Baum auf einem niedrigen Schemel aufgebaut hatte und mitten drinnen statt Maria und Josef mit dem Kind lag auf dem weichen Heu der Kater. „Da bist du ja mein Peterle, rief die Mutter, und vergaß das Singen, du kannst dich doch nicht auf das Christuskind legen, was fällt dir denn ein?“ Da meinte der Maxl, „schimpfst schon wieder mit ihm, er hat es doch nur gut gemeint, der wollte die heilige Familie warm halten, weil es doch im Winter so kalt ist.“ Und alle lachten erleichtert auf. Über diese große freudige Überraschung hätten sie bald auf ihre Geschenke vergessen, so froh waren sie, dass der Peterle wieder da war.
Das war das letzte Weihnachtsfest für den Kater, im Sommer flog er in den Katzenhimmel und seither gibt es bei den Achtners jedes Jahr eine kleine beige Stoffkatze in der Krippe als Andenken an den Peterle.
(c) Helga Kopp Dez. 2007
Ich entschuldige mich dafür, dass die Absätze im Text nicht passen, hier wurde alles umgestellt, und ich komme damit leider noch nicht klar. Werde es korrigieren so bald ich weiß, wie es funktioniert.
Leider fiel mir dieses Jahr bisher noch gar keine Weihnachtsgeschichte ein.
Ich habe sehr viele Weihnachtsgedichte und -geschichten inzwischen zusammen. Viele in Mundart, da ich weiß, dass die meisten meiner Leser der bayerischen Mundart nicht mächtig sind, verkneife ich mir das, obwohl ich gerade diese „Werke“ besonders liebe. Sorry, aber manchmal kommt der Bayer trotzdem durch ;-)!
Ich wünsche allen meinen Lesern einen besinnlichen 1. Advent! Und viel Spaß beim Lesen eines meiner Gedichte aus dem Jahre 2011.
Eine Ehefrau und Mutter schrieb in der Adventszeit folgenden Brief an ihren Weihnachtsmann und seine Engel.
Ich diene seit 20 Jahren treu an deiner Seite,
in dieser Zeit ging ich massiv in die Breite,
Darum bring mir bitte keinen Tanga und kein Nigligee,
denn darin find ich mich überhaupt nicht schee. (schön)
Auch keinen Schokoweihnachtsmann und keine Pralinen,
das tut nämlich meiner Figur nicht dienen.
Schick mir weder Tonikum noch Faltencreme,
weil ich mich für mein Gesicht nicht schäm.
Bring niemals wieder Socken, oder Strümpf,
da ich sonst die Nase rümpf.
Ich brauch keinen Toaster, kein Bügeleisen,
ich würde aber gerne mal verreisen.
Ein bisschen Wellness tät mir gut,
ohne meinen Mann, versteht sich, ich hätt‘ den Mut.
oder nen Gutschein für einen Starfrisör,
ich hoffe meine Wünsche finden Gehör.
Liebes Englein, groß und klein,
lasst die Streiterei an Weihnacht sein.
Geht der Mutter liebevoll zur Hand,
Hausarbeit ist keine Schand.
Der Brief wurde sogleich zwei Mal kopiert
und das Kuvert mit einem Kuss frankiert.
Auf dem Umschlag stand geschrieben,
für die Engelein und meinen Weihnachtsmann Sepp, den Lieben.